Elterntraining ETKJ ADHS – Elterntraining für Fachleute 2017 – Workshop 4
Elterntraining für Elterntrainer – Ausbildung zum ETKJ Elterntrainer Workshop Nr. 4
Lehrinhalte der 130 Unterrichtseinheiten á 45 Minuten:
- Beschreibung der Symptomatik bei ADHS in der Entität des Störungsbilds anhand der Kriterienkataloge ICD 10 und DSM IV, mit den Subtypen (auf dem aktuellen internationalen wissenschaftlichen Erkenntnisstand, ergänzt durch die Abgrenzung typischer Zusatzmerkmale außerhalb dieser Kataloge, da ADHS inzwischen als Selbstregulationsstörung gesehen wird.)
- Darstellung der bisher erkannten neurophysiologischen Hintergründe zum funktionellen Verstehen der spezifischen Neurodynamik (konstitutionell), die zu der spezifischen Regulations- und Funktionsdynamik führt mit entsprechenden neuropsychologisch begründeten Wahrnehmungs- und Verhaltenskorrelaten (die die Interaktion mit dem Umfeld beeinflussen, an konkreten Beispielen jede einzelne Entwicklungsstufe genau beleuchtend, vom Baby bis zum reifen Erwachsenenalter, mit Videodemonstrationen) unter Einbeziehung der neueren Ergebnisse der Emotionsforschung.
- Vertikale Analyse typischer Entwicklungsverläufe und der Identitätsentwicklung unter besonderer Berücksichtigung des selbst betroffenen Elternteils (mit Einbeziehung der typischen Umfeldkorrekturen ihnen gegenüber auch als Basis für die „Drei-Generationenanalyse“).
Auswirkungen von ADHS und den typischen entwicklungspsychopathologischen Aspekten auf die Paarbeziehung (in der Freundschafts-, Ehe-, Eltern-, Kind- Konstellation). - Ausführliche Erörterung der Diagnosestellung nach dem multiaxialen Klassifikationssystem psychischer Störungen gemäß ICD 10 unter Einbeziehung neurologischer Aspekte, differentialdiagnostischer Überlegungen sowie Comorbiditätsentwicklung dieser Spektrumsstörung in ihren unterschiedlichen Ausprägungsgraden und im typischen Verlauf.
- Diagnostische Verfahren (metrisch, projektiv, ergänzt durch Fragebögen).
- Spezielle Darstellung des vorwiegend unaufmerksamen Typus („Träumerchen“), des hochbegabten Kindes / Jugendlichen mit ADHS, der Sucht- und Delinquenzentwicklung, der typischen Angst- und Depressionsentwicklung, der zwanghaften Überkompensation, der möglichen Entgleisung in der Persönlichkeitsstörungen (Cluster B), sowie typischer zusätzlicher gesundheitlicher Aspekte, die häufig anzutreffen sind sowie Enuresis, Enkopresis, etc.
- Störungsspezifische Therapiebausteine, Möglichkeiten und Grenzen therapeutischer Interventionen. Möglichkeiten und Grenzen therapeutischer Interventionen.
- Definition, was ein neuropsychotherapeutisch- verhaltenstherapeutisches Elterntraining ist (und was nicht !) im Rahmen eines multimodalen ressourcenorientierten Behandlungsansatzes, inklusive Rahmenbedingungen, Zusammensetzung, zeitlichen und inhaltlichen Abläufen).
- Darstellung und Einüben der spezifischen wirksamen Gesprächsführungstechniken entsprechend den Bedürfnissen dieses „Wahrnehmungs- und Reaktionsstils“, auch für Krisen und zum Umgang mit besonderes schwierigen / kritischen Eltern.
- Erörterung des spezifisch wirksamen methodisch-didaktischen Vorgehens für die Schaffung von Akzeptanz des Störungsbilds, nötige Einstellungsveränderungen, Organisationshilfen, Zeitmanagement, Etablierung spezifischer Voraussetzungen für effektives erzieherisches Vorgehen, einschließlich der Kommunikationstechniken zur verbesserten „Streitkultur“, dem „Verhaltensmanagement“ – wirksam auch im Kindergarten und der Schule (mit Rollenspielen).
- Schwerpunkt für die konkrete Umsetzung: Mikroanalyse der Vorlaufbedingungen mit Störungsbildteaching und Hilfe zum funktionellen Verstehen statt Reglementierungen mit starren Regelplänen und Punktesystemen für die spezifischen Probleme in jeder Altersstufe (Geschwisterstreit, Hausaufgaben, Eßverhalten, abendliche und morgendliche Routinen, etc.)
- Hilfestellungen für die oft problematische Situation im Umgang mit Kindergarten, Schule, Behörden, Verwandtschaft, der derzeitigen schwierigen Diskussion über ADHS in der Öffentlichkeit und bei Professionellen, v.a. auch im Zusammenhang mit der medikamentösen Therapie (inklusive der Erörterung, welche Therapie wirken, welche nicht).
- Vertiefung anhand konkreten Einübens (mit Selbsterfahrung) einzelner Bausteine des Elterntrainings (Vorstellungsrunde, „Kummerrunde“, Darstellung der wissenschaftlichen Ergebnisse, mikroanalytische Problemerarbeitung, etc.) mit Nachbesprechung anhand konkreter Falldarstellungen der Teilnehmer und Erfahrungsaustausch (mit Supervision) – auch bezüglich des Umgangs mit „Complicated cases“.
- Anregung zur Netzwerkbildung und Fallkoordination;
- der Umgang mit der medikamentösen Therapie.
Ein Supervisionswochenende dient zusätzlich danach dem Erfahrungsaustausch (auch der Erfahrung und Akzeptanz eigener Grenzen), der Vertiefung, v.a. auch bezüglich Paarkonflikten und schweren Krisen in der Schule, Lehre, etc. (18 UE).
Das Seminar wird von Frau Dipl. Psych/ Dipl. Heilpäd. Cordula Neuhaus gehalten.
Ihre Rechnung erhalten Sie direkt vor Ort.
Falls Sie das Modul „ETKJ Workshop I“ nicht absolviert haben, wenden Sie sich für die Buchung direkt an uns.
Seminarzeiten:
Freitag 18.00 – 22.00 Uhr
Samstag 9.00 – 18.00 Uhr
Sonntag 9.00 – 13.00 Uhr
Seminarort:
Kolleg-DAT e.V.
Unter der Bleiche 18a
72525 Münsingen
Bitte beachten Sie:
Sie erhalten nur eine Buchungsbestätigung.
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Übernachtungsmöglichkeit im Haus, Infos unter gaestehaus-amhungerberg@t-online.de oder Tel. 0151-57223240.