Neuropsychotherapie der ADHS Paarberatung bei ADHS (und Comorbiditäten)
Selbstsabotage in der Beziehung ist, sich immer wieder intensiv aussprechen zu wollen, mit permanenter Vergangenheitsbewältigung, der Suche nach der Schuld, der Rechtfertigung der Rechtfertigung. Erwartungen an das Gegenüber bestehen – werden oft aber nicht konkret angesprochen, Enttäuschung und Ärger entsteht indes, wenn sie nicht erfüllt werden.
Termin: 07. – 11. September 2016, Mittwoch 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Do.-Sa. 9.00 Uhr bis 18.00 Uhr, Sonntag 9.00 Uhr bis 13.00 Uhr, Preis pro Person und Fortbildungstag:
180,00 Euro (inklusive umfangreicher Materialien). Jetzt auch online buchen unter https://kolleg-DAT.de/buchen
Titel: | Neuropsychotherapie der ADHS Paarberatung bei ADHS (und Comorbiditäten) |
Nummer: | 3/15 |
Status: | Buchung möglich |
Beginn: | Mittwoch, den 07. September 2016 um 18:00 Uhr |
Ende: | Sonntag, den 11. September 2016 um 13:00 Uhr |
Leitung: | Cordula Neuhaus |
Zielgruppe: | ADHS Fachleute, Psychologen, Ärzte |
Ort: | Kolleg-DAT e.V. Unter der Bleiche 18a 72525 Münsingen |
Freie Plätze: | 13 |
Gebühren: | 900,00 pro Person |
Neuropsychotherapie der ADHS
Paarberatung bei ADHS (und Comorbiditäten)
(Für Fachleute)
Lass mich, doch verlass mich nicht, nicht mit Dir und nicht ohne Dich… ADHS und die verflixte Paarbeziehung! Die Beziehungszufriedenheit bei Paarkonstellationen mit ADHS (bekanntlich bleibt man „unter sich“) liegt, wie amerikanische Langzeituntersuchungen zeigen, bei 20 %, (die Trennungs- und Scheidungsrate ist komplementär). Einige entwicklungspsychopathologische Aspekte bei ADHS sind auch noch im Erwachsenenalter der Grund, warum es immer wieder zu Konflikten kommt (z.B. die Vergesslichkeit für subjektiv Uninteressantes, die Tatsache, alles nur aus der eigenen Perspektive sehen zu können). Erfreulich jedoch die Erfahrung der letzten Jahre: je früher ein Paar weiß, wie man mit ADHS „funktioniert“ (wenn über „Syndromtypisches“ auch mal gelacht werden kann!) desto besser gelingt die Beziehung.
Profunde Kenntnis der neurobiologischen Hintergründe ermöglichen funktionelles Verstehen der Symptomatik als Basisvoraussetzung für Vorlauf-, Funktions- und Mikroanalysen von enstehenden Konflikten mit Aufbau alternativer Verhaltens- und Kommunikationsstrukturen. Elementar sind Hilfestellungen zum verbesserten Management v.a. der Zeit, der Gegenstände und der Finanzen mit sinnvollen Visualisierungshilfen. „Selbstsabotage“ in der Beziehung ist, sich immer wieder intensiv „aussprechen“ zu wollen, mit permanenter „Vergangenheitsbewältigung“, der Suche nach der „Schuld“, der Rechtfertigung der Rechtfertigung.
Erwartungen an das Gegenüber bestehen – werden oft aber nicht konkret angesprochen, Enttäuschung und Ärger entsteht indes, wenn sie nicht „erfüllt“ werden…
Termin:
07. – 11. September 2016
Mittwoch 10.00 Uhr – 18.00 Uhr
Do.-Sa. 9.00 Uhr – 18.00 Uhr
Sonntag 9.00 Uhr – 13.00 Uhr
Preis pro Person und Fortbildungstag:
180,00 Euro (inklusive umfangreicher Materialien)
Jetzt auch online buchen unter www.Kolleg-DAT.de Inhalte:
Störungsbildverständnis von der frühen Kindheit bis ins Erwachsenenalter mit den typischen Lerngeschichten im Kontext der Umfeldreaktionen ist essentiell für eine zielführende Analyse der Konflikte und die Erarbeitung zielführender kompensierender Strategien. Betroffene mit ADHS (mit und ohne Comorbiditäten) neigen auch im Erwachsenenalter dazu, zu schnell zu reagieren, zu bewerten, „rutschen auf dem Gefühl aus“, wenn eine negative Emotion angetriggert wird, beziehen kritische Kommunikationsmuster auf sich persönlich (fühlen sich sofort nicht gemocht, abgelehnt). Comorbiditäten sind im Erwachsenenalter häufig und müssen rasch identifiziert werden. Das Selbstwertgefühl ist meist schon früh desolat, wird verschlechtert, wenn zusätzlich wenig Selbstwirksamkeit im Konflikt mit dem Partner und v. a. bei der Kindererziehung erlebt wird. Auch Erwachsene mit ADHS reagieren auf „Unworte“ (müssen, sollen, nie, immer, ständig) allergisch, ebenso auf oft gehörte „Unsätze“ (Warum hast du nicht…? etc.) Die Darstellungen erfolgen an konkreten Fallbeispielen (z. T. mit Filmmaterial).
Weitere Themen sind:
- Nach heftigem und intensivem „Entflammen“ wird die Beziehungsgestaltung schwierig (da vieles zunächst „übersehen“ wurde…)
- ADHS – leider das Syndrom der Missverständnisse (durch mangelnden Informationsfluss, unvollständige Informationsaufnahme, etc.)
- Für andere kann ein Betroffener mit ADHS alles, nur nicht für sich selbst – sieht jeden Fehler bei anderen sofort (benennt und korrigiert das auch – oder „schluckt“), erkennt jedoch z. B. eigenes Fehlverhalten, „schwieriges“ Modellverhalten nicht.
- Die partnerschaftliche Kommunikation wird stark beeinflusst durch die Ãœber- oder Unterbewertung der Eigenanteile im Konflikt.
- Schwierig: sofortiges „Interpretieren“ des Gegenübers oder „Gedankenlesen“, statt realistischem Feststellen des Denkens des Partners durch Hinterfragen.
- Gutgemeintes Unterstützen oder Helfen wollen wird allzu leicht „Belehrung“ oder gar „Erziehung“
- „Streit“ entsteht schnell bei unterschiedlichen Rhythmen, Bedürfnissen, Sichtweisen…
- Erwartungen kommen beim Partner nur an, wenn das Wörtchen „nicht“ in der Formulierung nicht (!) vorkommt.
Das Thema Sexualität ist oft konfliktbeladen mit den damit verbundenen Sehnsüchten, Erwartungen und Nöten. Bei ADHS besteht eine eigenwillige Nähe – Distanzregulierung (Körperkontakt kann nur aufgenommen werden, wenn man „darauf eingestellt ist“). Eifersucht, Überkontrolle aber auch „eigenwillig definierte“ Treue gefährden oft die Beziehung.
Bearbeitet werden „Liebesentzug“ bei Konflikten und die Folgen sowie die Veränderung der Beziehung und der Sexualität nach der Geburt des ersten Kindes. Die Fragetechnik in der Paarberatung erfolgt grundsätzlich in einem sehr wertschätzenden Kommunikationsstil. Vorläufe werden „ermittelt“. Der neuropsychotherapeutisch-verhaltenstherapeutische Ansatz (nach Grawe 2004) impliziert das Herausfinden, bei welchen der möglichen. Ansatzstellen für Veränderungen die höchste motivationale Bereitschaft besteht. Bei ADHS ist es unabdingbar wichtig, dass der Therapeut/Coach einen freundlich-positiven, optimistischen Eindruck erweckt, sich dem Bedürfnis nach Orientierung und Kontrolle bewusst ist und angenehme Zustände erlebbar macht (gemeinsam Lachen!) Hilfen werden erarbeitet – es muss jedoch jedem freigestellt sein, ob und was er/sie umsetzen will, wenn etwas für ihn/sie nachvollziehbar/plausibel/ alltagstauglich erscheint – zu dem von ihm/ihr gewählten Zeitpunkt (keinerlei „Verhaltensverschreibungen“).
Die Themen kommen ausschließlich vom jeweiligen Paar – und auch nur diese werden bearbeitet. Dysfunktionale Kontrollüberzeugungen werden mit Störungsbildteaching in wiederholten Details, Vorlauf-, Funktions- und Mikroanalyse sowie mit Reframing bearbeitet. In diesem Prozess wird von jedem Einzelnen erarbeitet, welche Rolle der Partner für ihn spielt, welche Störken er hat, welche Erwartungen an ihn bestehen und ob diese überhaupt erfüllbar sind. Die Formulierungen konkreter Ziele ermöglicht einhaltbare Absprachen.
Im Kurs ergänzt der Umgang mit „Complicated cases and situations“ in der Paarberatung die Hilfestellung zur konkreten Umsetzung (auf einer dysfunktionalen Kontrollüberzeugung „beharren“, aus der Situation ausbrechen, in den aggressiven Widerstand gehen, etc.)
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